Kommunalwahl 2021
Ortsbeiratswahlen
Verwaltungsbau bis Bahnanschluss – SPD will den Standort stärken
26.01.21 - Die SPD in der Gemeinde Schenklengsfeld hat ihr Programm für die Wahl zur Gemeindevertretung am 14. März aufgestellt. Unter dem Motto "Wir für Alle – stark für Schenklengsfeld" werden darin Maßnahmen und Projekte vorgestellt, mit denen die Sozialdemokraten in der kommenden Wahlperiode Lebensqualität und Infrastruktur in den 13 Ortsteilen stärken wollen.
Dazu gehört der Vorschlag, Gemeindeverwaltung, Feuerwehr und Rotes Kreuz unter dem Dach eines Neubaus in zentraler Lage zu vereinen, um die zur Zeit mangelhafte Unterbringung alle drei Institutionen kostengünstig und flächensparend zu beenden. Maßnahmen zur Förderung der E-Mobilität, die Wiederbelebung der ehemaligen Kreisbahnstrecke für den Güterverkehr aus dem Gewerbegebiet bis zum DB-Anschluss im Werratal und die Ausweisung von Gewerbeflächen in Autobahnnähe sollen die Wirtschaft in Schwung bringen.
Um die Attraktivität Schenklengsfelds als Wohngemeinde zu erhalten und zu fördern treten die Sozialdemokraten für eine Gebührenpolitik mit Augenmaß, verlässliche Öffnungszeiten in der kommunalen Kinderbetreuung und die Bereitstellung von weiteren 60 Bauplätzen im Kernort ein. Die medizinische Versorgung soll mittelfristig durch ein Ärztezentrum sichergestellt werden. Vorgesehen sind auch Initiativen zur Unterstützung der lokalen Jugend- und Kulturarbeit seitens der Gemeinde.
Eindeutig spricht sich die SPD für interkommunale Zusammenarbeit aus, aber gegen eine Gemeindefusion, bei der Schenklengsfeld seine Selbständigkeit verlieren würde. Ebenso deutlich wird eine Trassenvariante für die geplante Bahnlinie Fulda-Gerstungen durch das Gemeindegebiet abgelehnt. Zur Gemeindewahl hat die SPD Schenklengsfeld eine Liste mit 23 Bewerbern eingereicht. (pm) +++
SPD im Kreis Hersfeld-Rotenburg würdigt Frauenwahlrecht
Schenklengsfeld. Die SPD im Kreis hat mit einer Veranstaltung an die Einführung des Frauenwahlrechts vor 100 erinnert. Gastrednerin war Generalsekretärin Nancy Faeser.
„Hört endlich die Wahrheit! Lasst Euch aufklären!“ – so appellierte die Hersfelder SPD in ihrer Wahlwerbeanzeige, die am 11. Januar 1919 in der Hersfelder Zeitung erschien, gerichtet an alle wahlberechtigten Frauen und „Jungfrauen“ sowie an alle Dienstmädchen.
Bereits 1891 nahm die Partei auf Initiative von Clara Zetkin die Forderung nach dem Frauenwahlrecht in ihr Erfurter Programm auf und 1895 wurde ein diesbezüglicher Antrag August Bebels unter Gelächter im Parlament abgelehnt.
Aus der Geschichte ließe sich leicht erkennen, dass eine Errungenschaft wie das Frauenwahlrecht keine Selbstverständlichkeit sei: Die Nationalsozialisten verwehrten den Frauen nach 1933 faktisch das passive Wahlrecht. Und auch bis zur formalen Gleichberechtigung dauerte es noch, wie Faeser ausführte: Erst 1973 wurde die Position von Frauen im Familienrecht gestärkt und noch bis 1977 benötigten Frauen die Erlaubnis ihres Ehemannes, um einem Beruf nachgehen zu dürfen.
Und bis zur tatsächlichen Gleichstellung sei es auch jetzt noch ein weiter Weg. Immer noch gäbe es eine erhebliche Lohnlücke zwischen Männern und Frauen. Eine von mehreren wichtigen Maßnahmen sei, so Faeser, die Aufwertung der sozialen Berufe. Nancy Faeser warnte davor, Frauenrechte als Selbstverständlichkeit hinzunehmen. Sie wies darauf hin, dass es auch heute Parteien und Kräfte gäbe, die die Rechte von Frauen einschränken wollten. Frauenrechte seien nicht nur Rechte für Frauen, sondern Menschenrechte.
Von Ute Janßen